Das Wärmeplanungsgesetz und das Gebäudeenergiegesetz sind seit Januar 2024 in Kraft. Beide Gesetze haben zum Ziel, dass unsere Häuser bis 2045 klimaneutral werden und fossile Brennstoffe wie Gas und Öl durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Für dich bedeutet das, dass deine Stadt oder Gemeinde plant, wie sie ihre Wärmeversorgung klimafreundlicher gestalten kann. Fernwärme, Wasserstoffnetze oder dezentrale Lösungen – alle Optionen werden geprüft. Ob sie am Ende auch umgesetzt werden, hängt immer an der Frage, ob sich lokale Investoren für die Umsetzung entscheiden. Da dieser Prozess von der Investitionsentscheidung bis zum fertigen Netz wiederum viele Jahre in Anspruch nehmen kann, hat die kommunale Wärmeplanung bei der Entscheidung für deine nächste Heizung kaum einen Einfluss.

Muss ich auf die kommunale Wärmeplanung warten?

Nein, du musst nicht warten, denn das Wärmeplanungsgesetz hat zunächst nichts mit dir zu tun. Es geht in erster Linie darum, dass die Kommunen gemeinsam mit den Betreibern strategische Entscheidungen zur lokalen Wärmeplanung treffen. Sie planen, welche Infrastruktur für eine klimaneutrale Wärmeversorgung in Zukunft ausgebaut werden muss. Dafür prüfen sie zum Beispiel, welche Optionen zur Wärmeversorgung besonders geeignet sind. Sie ermitteln, wo sich ein Fernwärme- oder Wasserstoffnetz konkret lohnt und wo dezentrale Lösungen besser geeignet sind. Unabhängig davon kannst du aber schon jetzt aktiv werden und deine Heizung modernisieren. Mit der Wärmepumpe heizt du schon jetzt GEG-konform und machst dich unabhängig von steigenden Öl- und Gaspreisen.

Luftbild von einer Wohnsiedlung
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Wo ist Fernwärme zu erwarten?

Ob und wann Fernwärme zu dir kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Lebst du in einem dicht besiedelten Gebiet oder in der Nähe von industriellen Betrieben, ist die Chance groß, dass du in den nächsten Jahrzehnten an Fernwärme angeschlossen wirst. Wenn du in einer ländlichen Umgebung lebst oder weit entfernt von industrieller Abwärme, ist die Wahrscheinlichkeit sehr viel geringer. In der Regel findet man Fernwärmeanschlüsse bei Gebäuden ab sechs Wohneinheiten, Einfamilienhäuser sind eher eine Ausnahme. Zudem muss ein regionaler Fernwärmeanbieter in der Nähe sein – typischerweise nicht weiter als 30 Kilometer entfernt.

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Was kann ich jetzt tun?

Falls du glaubst, dass Fernwärme für dein Haus eine Option ist, erkundige dich rechtzeitig bei deiner Gemeinde, ob es bereits einen Wärmeplan gibt, bis wann Fernwärme für dein Wohngebiet geplant ist und wie realistisch die Umsetzung ist. Besonders wenn du in einer wenig besiedelten Gegend wohnst, ist die Wärmepumpe für dich in jedem Fall die richtige Wahl. Mit ihr kannst du schon heute klimafreundlich heizen und von der aktuellen Förderung profitieren. Selbst wenn dein Haus später doch an das Fernwärmenetz angeschlossen wird, kannst du deine Wärmepumpe weiter nutzen, denn die Investition in eine Wärmepumpe ist wegen ihrer Klimafreundlichkeit besonders geschützt.